Keine Geldverschwendung für Klumpenrisiko

Der Gewerkschaftsbund Graubünden empfiehlt ein Nein zum Verpflichtungskredit von 25 Millionen Franken für eine erneute Olympiakandidatur. Ohne Partner, nun doch mit temporären Bauten und teuren Sanierungen und offenen Sicherheitsfragen bleiben Olympische Spiele ein finanzielles Hochsicherheitsrisiko, zumal in den letzten 60 Jahren alle Austragungen mit einem Defizit abschlossen. Bis heute gibt es keine einzige wissenschaftliche Studie, die eine nachhaltig positive ökonomische Wirkung von Olympischen Spielen belegt. Gerade im Wintertourismus sind die Anstellungsbedingungen für die Arbeitnehmenden aber schon heute schwierig: Hohe Mietkosten, gerade in den touristischen Hotspots, verbunden mit tiefen Löhnen in Gastgewerbe, Hotellerie, bei Bergbahnen. Verschärfend kommt aktuell dazu, dass sich die Bündner Wirtschaft immer mehr aus der gesellschaftlichen Verantwortung stiehlt. Im Dezember 2016 hat der Bündner Grosse Rat eine Steuersenkung für juristische Personen beschlossen. Diese wird nur den rund 200 grössten Unternehmen im Kanton etwas bringen. Bezahlen kann der Mittelstand, die Gemeinden und die KMU. Und dies alles unbesehen davon, was die ebenfalls am 12. Februar 2017 zur Abstimmung gelangende Reform der Unternehmenssteuern (USR III) für zusätzliche massive Steuerausfälle bringt. Dass sich die Olympiapromotoren aus der Wirtschaft gleichzeitig sowohl ihr Grobkonzept als auch den Abstimmungskampf von den Steuerzahlenden berappen lassen wollen, zeugt nicht davon, dass sie selbst an den wirtschaftlichen Aufschwung glauben, den Olympische Winterspiele bringen sollen. Der Gewerkschafsbund fordert, dass der Kanton verstärkt auf Diversifizierung der Wirtschaft setzt, statt Milliarden in den Klumpfuss Wintertourismus zu pumpen.

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