Bündner Arbeitsplätze im vielseitigen Fokus

Die Jahresveranstaltung inkl. Delegiertenversammlung des Gewerkschaftsbundes Graubünden fand am Donnerstag, 28. März 2019 in der Aula der ibW in Chur statt.

Während dem sich die Bündner Regierung unter dem Stichwort «GrFlex» trotz erneutem Millionengewinn ein grosses Spar- und Abbaupaket schnüren will, setzt sich der Gewerkschaftsbund Graubünden GGR konkret mit den Bündner Arbeitsplätzen auseinander. Ein regierungsrätlicher Freipass für Sparmassnahmen unter dem Vorwand der «Haushaltsflexibilisierung» wird abgelehnt. Viel mehr braucht es jeweils eine saubere Auslegeordnung, welche neben Steuergeschenken auch die Einnahmenseite und Aufgabenpflicht, sowie -erfüllung gemeinsam mit den Mitarbeitenden der entsprechenden Dienststellen prüft.

Ein Beispiel dafür ist das Bündner Netzwerk «reWork», welches durch den Leiter der IV-Stelle Graubünden, Thomas Pfiffner, am Jahresmeeting des Gewerkschaftsbundes Graubünden vorgestellt wurde. Dieses Netzwerk zielt darauf, Arbeitnehmende mit einer längeren Erkrankung so gut wie möglich im Arbeitsteam und -prozess zu erhalten. Instrument dafür ist das REP (Ressourcenorientiertes Eingliederungsprofil), welches den Arbeitsplatz für die Arbeitnehmenden erhalten und den Knowhow-Verlust für die Arbeitgebenden reduzieren möchte. Der Gewerkschaftsbund Graubünden ist Mitglied beim Netzwerk «reWork» und garantiert, dass die Anliegen der Arbeitnehmenden gebührend miteingebunden werden.

Eine grosse Baustelle ist aktuell die Debatte über das Rahmenabkommen mit der EU. Für den GGR ist klar, der bilaterale Weg muss die Rechte der Arbeitnehmenden weiterhin schützen. Mit dem Abkommen in der heutigen Form ist dies jedoch nicht gegeben. Gerade in einem Grenzkanton wie Graubünden, in dem viele Grenzgänger*innen arbeiten, wäre der aktuelle Vorschlag fatal. Für den GGR ist es in der aktuellen Debatte deshalb ein wichtiges Anliegen, dass die Situation der Grenzgänger*innen bezüglich Rahmenabkommen transparent aufgezeigt wird. Dies wäre aktuell ein dringlicherer Auftrag für die Bündner Regierung, statt vorsorgliche Sparpakete. Um den bilateralen Weg weiterhin erfolgreich beschreiten zu können, müssen die Arbeitnehmendenrechte wieder konkret berücksichtigt werden, so wie das traditionell immer gemacht wurde. Mit dieser eigentlichen Erfolgsformel ist auch die gewerkschaftliche Unterstützung wieder gewiss.

Unter der kompetenten Leitung des GGR-Präsidenten, Simon Stieger, und der geschäftsführenden Sekretärin des Bündner Gewerkschaftsbundes, Caroline Walter, erfolgte auch ein Ausblick auf den kommenden Wahlherbst. Mit Sandra Locher-Benguerel und Jon Pult stellten sich zwei aktive Gewerkschaftsmitglieder den Fragen der Teilnehmenden. Dass es Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter im National- und Ständerat braucht, machte dieses Jahresmeeting der Bündner Gewerkschaften deutlich. So wurde abschliessend einstimmig die Wahlempfehlung der kandidierenden Gewerkschaftsmitglieder beschlossen. Dies sind Sandra Locher Benguerel, Jon Pult (er auch für die Ständeratskandidatur) sowie Pascal Pajic, welcher sich für diesen Abend leider entschuldigen musste.

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